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Stipendium

Junge Kunst im alten Künstlerort

 Schwalenberg-Stipendium des Landesverbandes Lippe

Stipendium 2024: Michael Eppler

         

Michael Eppler in seinem Atelier. © Michael Eppler

 

Schaumbilder und Riesen-Zeichnungen für Schwalenberg 

Leipziger Maler und Zeichner Michael Eppler ist der neue Schwalenberg-Stipendiat 2024 

Ab dem ersten Mai 2024 wird ein neuer Stipendiat des Landesverbandes Lippe für sechs Monate in das Künstlerhaus in Schwalenberg einziehen und dort auf die Abschlussausstellung im Oktober im Robert Koepke Haus hinarbeiten. 

Die Jury, bestehend aus dem Landesverbandsvorsteher Jörg Düning-Gast, der Kunstreferentin der Kulturagentur des Landesverbandes Lippe, Dr. Mayarí Granados, die das Stipendium betreut, sowie der Kunsthistorikerin Vera Scheef (Kulturagentur des Landesverbandes Lippe), Schieder-Schwalenbergs Bürgermeister Jörg Bierwirth, Prof. Andreas Beaugrand (Kunstverein Oerlinghausen), André Köller (Firma Phoenix Contact), Ernst Thevis und Axel Plöger (Künstler), hat sich aus über vierzig Bewerbungen aus dem In- und Ausland in diesem Jahr für den in Leipzig lebenden Maler und Zeichner Michael Eppler entschieden. 

Michael Eppler überzeugte mit seinen vielseitigen malerischen, zeichnerischen und literarischen Ansätzen, mit sehr ungewöhnlichen Materialexperimenten sowie mit seinen  Ideen, sich dem Ort zeichnerisch zu nähern und dabei  die Menschen vor Ort mit einzubeziehen. 

Am ungewöhnlichsten sind Epplers “Schaumbilder”. Da das Arbeiten mit reliefartig dick aufgetragener Ölfarbe zu teuer wurde, machte sich der Künstler daran, mit Materialien zu experimentieren, die eine ähnliche Haptik erzeugen konnten. So entwickelte er ein Verfahren, bei dem er zunächst Motive auf Müllsäcke oder Plastikfolien malt, und darauf anschließend eine Mischung aus Seifenschaum, Kleber und ein paar Tropfen Tusche gießt. So entstehen verblüffende Ergebnisse, die eher Relief als Malerei sind – die Motive spielen dabei eine untergeordnete Rolle, sofern sie überhaupt noch erkennbar sind. 

Neben seiner Malerei, die im Atelier entsteht, zeichnet Eppler auch direkt im Freien seine unmittelbare Umgebung: Bäume, Hochhäuser, Rohre, Parkplätze usw. Dabei lenkt Eppler oft den Blick auf vermeintlich profane Ecken. 

Ergänzt werden die Arbeiten Epplers durch Texte.  Es geht dabei nicht darum, einfach das Gesehene mit Worten zu beschreiben, sondern Nebenbeobachtungen werden festgehalten, die sich dem Künstler aufdrängen, die aber keinen Platz auf dem Papier gefunden haben. Also wird gerade das, was der Künstler nicht darstellen kann, zu einer Geschichte.

Epplers Vorhaben in Schwalenberg klingt auf den ersten Blick wenig revolutionär. Er plant, einfach in Schwalenberg zu zeichnen. Direkt im Freien, mit schwarzer Tusche auf Papier. Die Burg, das Rathaus, die Fachwerk-Altstadt. Dabei geht es ihm aber weniger um Postkartenmotive, vielmehr will er die Essenz eines Ortes herausarbeiten. Das „Gegenwärtige“, das Eppler interessiert, liegt dabei meistens in abseitigen oder profanen Bereichen. Er ist auf der Suche nach dem „ultimativen“ Aldi-Parkplatz, dem „ultimativen“ Mülleimer oder nach dem „ultimativen“ Fernwärmerohr. Also nach archetypischen Symbolen unseres gemeinschaftlichen öffentlichen Lebens. 

Der beste Weg, um einen Ort und seine BewohnerInnen besser zu verstehen, ist, direkt mit ihnen zusammenzuarbeiten. Eppler kann sich gut vorstellen, in einem Workshop zusammen mit SchwalenbergerInnen und anderen Interessierten zeichnerisch die Stadt neu zusammenzusetzen. Ein ähnliches Projekt hat er schon mal im sächsischen Schkeuditz veranstaltet, unter anderem entstand eine Riesenzeichnung.

Man darf gespannt sein, ob auch in Schwalenberg “Riesenzeichnungen” entstehen. Sicherlich wird die Fachwerkstadt sowie die Umgebung in verschiedenster Art und Weise Einzug in das Werk Epplers halten. 

Michael Eppler, „Riesenzeichnung für die Menschen aus Schkeuditz“ 2021, Tusche auf Papier,

500 x 120 cm, © Foto: Nori Blume

Michael Eppler, Schaum-Mosaik-Bild, 2022, Maße variabel © Foto:Foto: Michael Eppler

Biografie: 

Michael Eppler wurde  1987 in Waiblingen geboren und lebt und arbeitet in Leipzig. Seit 2011 studierte er an der staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, machte dort 2016 sein Diplom und war von 2011 bis 2017 Meisterschüler bei Corinne Wasmuht. 

 

Preise und Stipendien: 2014 war Eppler Preisträger der Kunst Akademie Karlsruhe, von 2014-2017 Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. 2017 erhielt er ein Graduiertenstipendium des Landes Baden Württemberg, sowie 2020 das Denkzeit Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. 2020 folgte ein Residenz-Stipendium im Japanischen Palais|Staatl. Kunstsammlungen Dresden und 2021 ein  Arbeitsstipendium der Stadt Leipzig. Von 2021-2024 erhält Eppler eine Atelierförderung der Liebelt Stiftung Hamburg und ab Mai 2024 das Schwalenberg-Stipendium des Landesverbandes Lippe.

 

Schnellinfos

Adresse Dr. Mayarí Granados
Kunstreferentin Lippische Kulturagentur
Schlossstr. 11
32657 Lemgo
E-Mail E-Mail senden

Aktuelles

Das Stipendium

Allgemeine Informationen

Jedes Jahr schreibt der Landesverband Lippe ein sechsmonatiges Stipendium in der Sparte bildende Kunst aus. Die Wohn- und Arbeitsstätte der Stipendiatin/des Stipendiaten befindet sich im Künstlerhaus in Schwalenberg. Dieses bietet einen eindrucksvollen Blick über die einzigartige Landschaft, die schon die Künstlerinnen und Künstler der Künstlerkolonie inspiriert hat.

Die Malerstadt Schwalenberg im Südosten Lippes ist seit dem 19. Jahrhundert ein Anziehungspunkt für Künstler, die in der idyllischen Umgebung Inspirationen für ihr künstlerisches Arbeiten fanden. Im frühen 20. Jahrhundert etablierte sich dort eine Künstlerkolonie.

Seit den 1970er Jahren führt der Landesverband Lippe die Tradition der Malerstadt als Kunstort in Kooperation mit der Stadt Schieder-Schwalenberg fort durch regelmäßige Kunstausstellungen, die Schwalenberger Sommerakademie und Kunstevents. Das Schwalenberg-Stipendium des Landesverbandes Lippe für Bildende Kunst gibt es seit den frühen 1980er Jahren. Ziel des Stipendiums ist die Förderung junger Bildender Künstler*innen. Damit einher geht eine Etablierung Schwalenbergs als Ort einer lebendigen zeitgenössischen Kunstszene in Anknüpfung an die Tradition der Künstlerkolonie Schwalenbergs. Die Stipendiat*innen leben und arbeiten im Künstlerhaus, das neben Appartements für Künstler ein Gemeinschaftsatelier mit einem idyllischen Blick über das Tal bietet.

Der/Die Stipendiat*in wird von einer Jury sowie der Kulturagentur des Landeverbandes Lippe ausgewählt und betreut. Der/die Stipendiat*in muss seinen Wohnsitz in Schwalenberg aufnehmen und auf eine Abschlussausstellung hinarbeiten, die im Oktober zum Ende des Stipendiums stattfindet.

Im Robert Koepke Haus wird zeitgenössische Kunst von überregional renommierten Künstlern gezeigt. Unter dem Titel „Stipendiat*in & friends“  werden 2-3 junge, zeitgenössische künstlerische Positionen aus dem Umfeld des/der  Stipendiat*in (eine Stadt, eine Kunsthochschule) gezeigt. Dabei steht der/die Stipendiat*in im Mittelpunkt. Zur Bewerbung oder im Laufe des Stipendiums kann der/die  Stipendiat*in Gastkünstler*innen vorschlagen.

Ein im Zeitraum des Stipendiums entstandenes Werk muss der/die Künstler*in dem Landesverband zu Dokumentationszwecken als Schenkung zur Verfügung stellen, die Arbeit wird von der Kulturagentur ausgewählt.

(Änderungen vorbehalten)

Abbildung: Blick auf die Malerstadt Schwalenberg. Foto: D. Sondermann

Unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten:

Stipendium 2023: Maëva Grapain

Junge Kunst im alten Künstlerort

Robert Koepke Haus

Freitag, 29.September bis 29. Oktober 2023

Left(L)overs

Kollektiv Grapain

Abschlussausstellung Schwalenberg-Stipendium 2023

Zur Eröffnung am 29.9.2023 um 18 Uhr im Robert Koepke Haus laden wir Sie, Ihre Familie und Freunde herzlich ein. Der Eintritt ist frei.

Begrüßung: Jörg Düning- Gast, Verbandsvorsteher Landesverband Lippe

Einführung: Dr. Mayarí Granados, Kunstreferentin, Kulturagentur Landesverband Lippe

Musik: Christian Grothe, Trompete & Live-Elektronik.

Maëva Grapain und Arnaud Grapain sind anwesend.

Am Sonntag, den 15.10 sowie am Sonntag, den 29.10 sind Maëva und Arnaud Grapain in der Ausstellung anwesend und stehen für individuelle Gespräche bereit.

Das Schwalenberg-Stipendium ging im Jahr 2023 an die französische Installationskünstlerin Maëva Grapain (*1992). Gemeinsam mit ihrem Bruder Arnaud Grapain (*1989) bildet sie das Kollektiv Grapain. Die Abschlussausstellung wurde von dem Künstlerduo gemeinsam erarbeitet und verbindet neue, ortsbezogene Arbeiten mit an den Raum angepassten Installationen und schafft so ein neues Kunstprojekt.

Das Kollektiv Grapain beschäftigt sich in seinen Projekten mit der Veränderung unserer Welt. Je weiter das Zeitalter des Anthropozäns fortschreitet und sich intensiviert, desto mehr offenbaren die Ökosysteme die Formen ihrer tiefgreifenden Veränderung. Die sich ausbreitende, irreversible Hybridisierung von Maschinen, Abfall und Verschmutzung auf der einen Seite und Natur, Organik und Leben auf der anderen Seite erzeugen neue Panoramen, deren Charakter noch nicht fassbar ist.

Diesen unbestimmten und widersprüchlichen Zustand der Welt greift das Kollektiv Grapain auf, um ein Werk zu entwickeln, in dem sich die apokalyptische Atmosphäre mit derjenigen der Regeneration verbindet.

Im Laufe der Ausstellung erscheint ein Katalog.

               

Kollektiv Grapain, Carcasse (2023) Installation – Ethernetkabel, Serflex, Metall, gebogenes IPN, beweglicher Wagen, IPN-Verankerungen, Lack, Wachs / 400 x 200 x 200 cm /

Blick auf die Ausstellung „Left(L)lovers“ Robert Koepke Haus Schwalenberg 2023 / © Foto: Robin Jähne

 Kollektiv Grapain, Sunset (2023) Installation. Holz, Steinwolle, Neonfarbe, Pumpe, Algen, Aquarium, Maße variabel

Blick auf die Ausstellung im Robert Koepke Haus Schwalenberg, © Foto: Robin Jähne

Kollektiv Grapain, Shell (2023) Installation. Holz, Epoxidharz, Plexiglas, Lack, Patina, transparente Schläuche, je 75 x 75 x 20 cm

Blick auf die Ausstellung im Robert Koepke Haus Schwalenberg, © Foto: Robin Jähne

 

Abb: Kollektiv Grapain, Donald Judd Crash, digitale Fotografie, 2017 (c) Kollektiv Grapain

Maëva Grapain ist die neue Schwalenberg-Stipendiatin 2023

Französische Installationskünstlerin, Mitglied des Kollektivs Grapain, lebt für sechs Monate im Künstlerhaus in Schwalenberg  

Von  Mai bis Ende Oktober 2023 lebt und arbeitet  wieder eine neue Stipendiatin des Landesverbandes Lippe im Künstlerhaus in Schwalenberg. Die Jury, bestehend aus dem Landesverbandsvorsteher Jörg Düning-Gast, der Kunstreferentin der Kulturagentur des Landesverbandes Lippe, Dr. Mayarí Granados, die das Stipendium betreut, sowie Schieder-Schwalenbergs Bürgermeister Jörg Bierwirth, Prof. Andreas Beaugrand (Kunstverein Oerlinghausen), André Köller (Firma Phoenix Contact), Ernst Thevis und Axel Plöger (Künstler), hat sich aus einer Vielzahl von Bewerbungen aus dem In- und Ausland in diesem Jahr für die französische Installationskünstlerin Maëva Grapain, Mitglied des Kollektivs Grapain, entschieden.

Maëva  Grapain wurde 1992 in Frankreich geboren. Sie erlangte 2017 ihr Bachelor-Diplom Freie Kunst (B2) an der Nationalen Kunstakademie  (ENSA) Villa Arson, Nizza (FR) und 2019 ihr Master-Diplom Freie Kunst (M2), an der Nationalen Kunstakademie  (ENSA) Villa Arson, Nizza (FR). 2020 kam sie nach Deutschland zum  Postgraduierten-Studium, MFA Bildende Kunst, und war Meisterschülerin im   Bildhaueratelier von Thomas Rentmeister, Hochschule für  Bildende Künste (HBK), Braunschweig (DE). Sie lebt und arbeitet in Hannover (DE). Mit ihrem Bruder Arnaud Grapain bildet sie das Kollektiv Grapain, das bereits in zahlreichen Ausstellungen und Projekten auf sich aufmerksam gemacht hat.

Maëva Grapain, Mitglied des Kollektivs Grapain,

ist die neue Schwalenberg-Stipendiatin 2023. © Grapain

 

Das Kollektiv Grapain beschäftigt sich in seinen Projekten mit der Veränderung unserer Welt. Je weiter das Zeitalter des Anthropozäns fortschreitet und sich intensiviert, desto mehr offenbaren die Ökosysteme die Formen ihrer tiefgreifenden Veränderung. Die sich ausbreitende, irreversible Hybridisierung von Maschinen, Abfall und Verschmutzung auf der einen Seite und Natur, Organik und Leben auf der anderen Seite erzeugen neue Panoramen, deren Charakter noch nicht fassbar ist.

Diesen unbestimmten und widersprüchlichen Zustand der Welt greift das Kollektiv Grapain auf, um ein Werk zu entwickeln, in dem sich die apokalyptische Atmosphäre mit derjenigen der Regeneration verbindet. Meistens macht sich das Kollektiv zum Schöpfer verlassener Umgebungen mit radioaktiver Ästhetik, in denen seltsame postindustrielle Überreste einer Zivilisation liegen, von der man vermutet, dass sie ausgestorben ist. Als Gegenpol zu der Trostlosigkeit, die diese Orte ausstrahlen, bringen die Künstler eine Natur mit neuer Kraft hervor, die von ausdauernden Lebenszyklen bestimmt wird, die paradoxerweise von den Ruinen selbst gespeist zu werden scheinen.

Ausgehend von dieser inhaltlichen Ausrichtung plant Maëva Grapain für ihre Zeit in Schwalenberg ein ein Kunstprojekt, das Geschichten zwischen den Lebewesen, die in der Stadt Schwalenberg leben (Pflanzen, Tiere, Künstler*innen…), verbinden soll. Das Projekt ist eine Hommage an die Künstler*innen, die die Stadt zu einer Hochburg des künstlerischen Schaffens gemacht haben, aber auch ein Garten, der aus vielen miteinander verflochtenen Geschichten besteht.

Maëva Grapain möchte eine künstlerische Arbeit entwickeln, die Akte der Resilienz sichtbar macht, indem sie sich für die Geschichten interessiert, die die Stadt Schwalenberg zu einem fruchtbaren Ökosystem für Kunst und Kreation gemacht haben. Im Künstlerhaus in Schwalenberg möchte sie Skulpturen entwerfen, die es ermöglichen, die Atelierpraxis mit der eines Gartens zu vergleichen. Die bildhauerischen Gesten sollen sich den Techniken der Gartenarbeit annähern und nach dem Vorbild von Frankenstein reanimierte Landschaften errichten.

Geplant ist, im Kollektiv Grapain zusammen mit ihrem Bruder Arnaud, der als Gastkünstler zur Abschlussausstellung eingeladen wird, eine ortsbezogene Installation zu entwickeln.

Kollektiv Grapain, Installation Silence vert (2022), Steinwolle, Holz, PVC-Rohre, Pumpe, Mikroalgen, Meerwasser, Neonkabel, Metall, Eimer. Maße variabel. Foto: Blick in die Ausstellung Autres futurs, Centre d’art Fernand Leger, Port de Bouc FR (2022) © Grapain, Foto: Julien Lamarre

Kollektiv Grapain: Maëva und Arnaud Grapain. © Grapain

Stipendium der Stiftung Kunstfonds 2022: Ira Gvozdyk

Flowers of Ukraine

Ira Gvozdyk – Druckgrafik

20.5.-25.06.2023, Galerie HAUS BACHRACH

Marktstr. 5, 32816 Schieder-Schwalenberg,

Öffnungszeiten :  Sa & So 14–17.30 Uhr

Die Künstlerin ist während der Öffnungszeiten  ist anwesend und arbeitet an ihrer Bildserie.

Seit September 2022 lebt und arbeitet die ukrainische Künstlerin Ira Gvozdyk als Stipendiatin des Landesverbandes Lippe im Künstlerhaus Schwalenberg, nachdem sie im Februar 2022 vor dem russischen Angriffskrieg aus der Ukraine fliehen musste.

Seit Ausbruch des Krieges arbeitet Ira Gvozdyk an der Serie „Flowers of Ukraine“ mit unvollendet bestickten Holzschnitten von Blumen, die die Kinder symbolisieren, die während des Krieges starben. Die Künstlerin wünscht sich nichts mehr, als die Serie beenden zu können – da dies aber im Moment nicht möglich ist, da der Krieg andauert, arbeitet sie während der Laufzeit der Ausstellung im Ausstellungraum weiter an der Serie, die neuen Arbeiten werden laufend der Ausstellung hinzugefügt.

Abb: Ira Gvozdyk, Flower of Ukraine, Holzschnitt mit Stickgarn, 2022

Eine Ausstellung der lippischen Kulturagentur in Kooperation mit dem Kunstverein Schieder-Schwalenberg e.V.

Ukrainische Künstlerin in Schwalenberg

Die Druckgrafikerin Ira Gvozdyk aus Kiew ist neue Stipendiatin im Künstlerhaus

Aus Kiew über Dortmund nach Schwalenberg: diesen Weg hat die Künstlerin Ira Gvozdyk seit dem Ausbruch des Ukraine–Krieges mit ihrer kleinen Tochter genommen. Nun ist sie seit September als Stipendiatin im Künstlerhaus in Schwalenberg und kann dort wieder zu ihrer künstlerischen Arbeit finden.

Möglich macht dies ein Stipendium der Stiftung Kunstfonds für die Monate September bis Dezember 2022, sowie ein daran anschließendes Stipendium des Landesverbandes Lippe. Insgesamt bis zu ein Jahr kann Ira Gvozdyk nun im Künstlerhaus Schwalenberg bleiben.

Ira Gvozdyk arbeitet in verschiedenen Medien: Druckgrafik sowie digitale Fotografie. Die Arbeiten von Ira Gvozdyk vereinen emotionale und innere Erfahrungen, Familiengeschichte ist mit ukrainischen Traditionen verflochten. Dabei erreicht sie durch die Kombination verschiedener Drucktechniken eine Illusion von Authentizität. Einige ihrer Arbeiten sind zusätzlich mit Garn bestickt und beziehen sich auf alte, ukrainische Stoff- und Teppichmuster.

Auf ihrer Flucht aus der Ukraine über Polen nach Deutschland ab Ende Februar 2022 mit ihrer vierjährigen Tochter entstand eine Bildserie von mehr als 400 schwarz-weißen digitalen Fotografien. Diese Fotos nahm die Künstlerin aus dem Fenster der unterschiedlichen Fahrzeuge auf: Busse, Züge, Autos, mit denen sie unterwegs war. Die Fotos zeigen Natur, Straßen, Industriegebiete, und auffällig ist, dass sie sich nur durch die Bezeichnungen einer bestimmten geografischen Region zuordnen lassen – die auch Fiktion sein könnte.

Neben dieser Fotoserie entstanden seit Ausbruch des Krieges Holzschnitte von Blumen, die die Kinder symbolisieren, die während des Krieges starben – die Serie besteht inzwischen aus 350 Arbeiten und ist leider noch nicht vollendet, weil immer noch Kinder ihr Leben lassen in einem grausamen Krieg.

Ira Gvozdyk, How not to lose faith if i see crosses in the windows, 2022

Ira Gvozdyk, Memories, 2018

Ira Gvozdyk vor dem Künstlerhaus

Jörg Düning-Gast, Ira Gvozdyk und Dr. Mayarí Granados vor dem Künstlerhaus

Biografie Ira Gvozdyk

1983 * in Kiew, Ukraine

2008–2012: Staatliche Akademie Bildende Kunst und Architektur, Kiew. Institut für Bildende Kunst und Druckgrafik bei A. Chebykin MD.

2012–2015 Grafik-Designerin bei Hubert Burda Media, Kiew; seit 2015 freischaffende Künstlerin. 2016 Gründerin des Druckgrafikworkshops NAPAPERI in Kiew, 2017 Gründung Gallery 83, Kiew.

2018 Geburt einer Tochter.
Einzelausstellungen (Auswahl): 2016: Wedding, Last Barricade, Kiew; 2019 Ukraine ist mein Land, Galerie in der US Botschaft in Kiew, Ukraine; 2020 „Loss 160“, Gallery 83, Kiew; 2022 „Ukrainische Künstlerinnen mit Anastasiya Nesterova, FARB Museum, Borken.

Seit 2015 Teilnahme an diversen Gruppenausstellungen, u.a. 2016 in Odessa, 2019 Internationaler Druckgrafik-Austausch, Seattle, USA, und Alabama, USA; 2016, Fitzroy, Victoria, Australia; 2016 Derby, Großbritannien, 2017 und 2018 Teilnehmerin am Druckgrafik-Austausch Portugal,

2022, Ausstellung Ukrainischer Künstler*innen, Künstlerhaus Dortmund.

 

Die Stiftung Kunstfonds fördert insgesamt 17 Residenzstipendien für Bildende Künstler:innen aus der Ukraine, die seit Beginn des Krieges fliehen mussten. Die Gesamtfördersumme in Höhe von 138.400 Euro stammt aus den vom Deutschen Bundestag bewilligten Sondermitteln „Ukraine“.

Antragsberechtigt waren Künstlerhäuser, Atelierhäuser, Kunstvereine, Kommunen und Einrichtungen des Kunstbetriebs, die in Deutschland Unterkunft und Arbeitsmöglichkeit – sog. Residenzen – für seit Kriegsbeginn aus der Ukraine geflüchtete bildende Künstler:innen zur Verfügung stellen.

Ziel des Sonderförderprogrammes ist es, bildende Künstler:innen, die aufgrund des aktuellen Kriegsgeschehens aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind und hier Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten benötigen, zu unterstützen. Die Mittel für das Sonderförderprogramm „Residenzen für bildende Künstler:innen aus der Ukraine“ wurden von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) zur Verfügung gestellt.

Der Landesverband Lippe wurde mit insgesamt 10.000 Euro für die Künstlerin Ira Gvozdyk gefördert. Um der Künstlerin eine längerfristige Perspektive zu bieten, beschloss die Verbandsversammlung des Landesverbandes Lippe im Sommer 2022, zusätzlich zu der Fördersumme ein daran anschließendes Aufenthaltsstipendium im Künstlerhaus zur Verfügung zu stellen. Den Kontakt zur Künstlerin stellte die ehemalige Stipendiatin des Landesverbandes Lippe, Anastasiya Nesterova her, die ebenfalls aus der Ukraine stammt, aber schon seit ihrem Studium in Deutschland lebt.

 Gefördert von:

 

 

Das Künstlerhaus in Schwalenberg

Blick ins Atelier

Stipendium 2022: Max Hampel

 

Max Hampel zeigt Landesverbandvorsteher Jörg Düning-Gast eines seiner Werke – in einem „Zwischenstand“. Foto: LVL

Max Hampel (*1989 in Köln) arbeitete nach dem Abitur von 2009 bis 2012 als Assistent im Studio des Bildhauers Gereon Krebber in Köln. 2012 bis 2021 studierte er Bildende Kunst an der Kunsthochschule in Kassel, unter anderem in den Fachklassen bei Mathilde ter Heijne (Performance), Johannes Spehr (Malerei), Florian Slotawa (Konzept/ Bildhauerei) sowie Mario de Vega (Sound). 2021 präsentierte er seine Abschlussarbeit in den Wilhelmhallen in Berlin.

2014-2015 war er kuratorisch im Stellwerk in Kassel tätig, außerdem studierte er im Jahr 2015 über das Erasmus-Programm an der ASP Krakau Malerei bei Zbigniew Bajek.

Max Hampel lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Kassel.


Max Hampel, Werk aus schwarz-weißer Reihe © M. Hampel

Stipendium 2021: Alessia Schuth

Videos und Podcasts über den Aufbau der Abschlussausstellung von Alessia Schuth :

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Stipendium 2020:  Maria Trezinski

Link zum Video über die Künstlerin (aufgenommen im Quarantänestübchen):

HIER KLICKEN.

Quelle/Copyright: Kelter/Kulturverein Schwalenberg e. V.

seit 1986

2023: Maëva Grapain *** 2022: Max Hampel *** 2021: Alessia Schuth *** 2020: Maria Trezinski *** 2019: Paloma Riewe *** 2018: Klaus Schiffermüller *** 2017: Ankabuta *** 2016: Johanna K Becker *** 2015: Anastasiya Nesterova *** 2014: Undine Bandelin *** 2013: Karin Brosa *** 2011/2012: Ayse Öykü, Yunyi Liu *** 2010/2011: Ericson Krüger, Robert Matthes ***2009/ 2010: Kathrin Hoffmann, Ji Eun Yoon *** 2008/2009:Christin Lutze, Ina Weißflog *** 2007/2008: Daniela Löbbert, Jonas Karnagel***

Stipendiaten seit 1986 (kleine Auswahl): Dagmar Diekmann *** Frank Suplie *** Anni Halgmann *** Ren Rong *** Sabine Schellhorn *** Zuzanna Skiba *** Rosario De Simone *** uvm

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