Berufe-Erkundung mit französischer Note
Das Museum als berufliches Wirkungsfeld ist äußerst vielfältig: Nicht nur Kunsthistoriker, Naturwissenschaftler oder Ausstellungsmacher sind in Museen anzutreffen. Damit sie erfolgreich sind und viele Interessierte anziehen, braucht es viel mehr an engagierten Mitarbeitern. Dies wurde bei einem Besuch von 21 Schülerinnen und Schülern der 8. Jahrgangsstufe der Realschule Lemgo im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake deutlich. Dabei konnten sie auch ihre Französischkenntnisse testen und erweitern.
Eva Ruthe, Französischlehrerin an der Realschule Lemgo, hatte beim Weserrenaissance-Museum angefragt, ob dieses ihren Schülerinnen und Schülern Arbeits- und Berufsfelder des Museums vorstellen und darüber hinaus eine Führung in französischer Sprache anbieten könne – und war bei Museumsdirektorin Dr. Vera Lüpkes auf offen Ohren gestoßen: „Zum einen, weil wir uns freuen, wenn wir Jugendlichen unser Museum näherbringen und ihr Interesse an Geschichte und der Erkundung ihrer eigenen Wurzeln wecken können. Zum anderen aber auch, weil wir junge Menschen natürlich gern bei der nicht einfachen Berufswahl unterstützen wollen. Auch das ist ein Aspekt von kultureller Bildung, die heute vielfach eingefordert wird“, sagt Vera Lüpkes. In Museen sei ein breites Spektrum an Berufen zu finden: „Neben Wissenschaftlern, die in Museen forschen, sammeln, archivieren und Ausstellungen konzipieren, gibt es kompetente Fachleute, die sich um Bereiche wie Museumspädagogik, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit oder Marketing kümmern, aber auch um Verwaltung, Haustechnik, Restaurierung oder – ganz wichtig: um den Aufsichts- und Kassendienst und um die Reinigung der Räume.“
Nach einer Begrüßung und Einführung in die Arbeit des Museums durch Vera Lüpkes, stellten ihre Kolleginnen und Kollegen – Alina Menkhoff, Heidrun Saak, Eckehard Deichsel, Thomas Senke, Dr. Susanne Hilker, Silvia Herrmann und Dr. Michael Bischoff – ihre Berufe und Tätigkeiten im Weserrenaissance-Museum genauer vor und beantworteten Fragen. Im Anschluss lernten die Schülerinnen und Schüler die Touristen-/Gästeführerin bzw. Kulturvermittlerin Viviane Kotsch kennen. Die gebürtige Französin, die Führungen in lippischen Museen und Städten sowie an Sehenswürdigkeiten wie dem Hermannsdenkmal oder den Externsteinen auf Deutsch oder Französisch anbietet, gab ihnen eine kurzweilige Einführung in das Leben der Renaissance – in Französisch.
„Meine Schülerinnen und Schülern lernen seit drei Jahren diese Fremdsprache, für viele von ihnen war die Führung der erste Kontakt überhaupt zu einer Muttersprachlerin“, sagt Eva Ruthe. „Ich finde es großartig, dass das Weserrenaissance-Museum dies den Schülerinnen und Schülern ermöglicht hat – und sie ein solch breites Berufsspektrum kennenlernen konnten. Lebendiger kann Wissensvermittlung nicht sein.“ Die Lehrerin dankte dem Museumsteam herzlich: „Der Vormittag war bestens organisiert und eine wertvolle Unterstützung für meine Schülerinnen und Schülern, ich werde das Weserrenaissance-Museum sehr gern weiterempfehlen.“
Auch Verbandsvorsteherin Anke Peithmann begeisterte das Engagement der Kolleginnen und Kollegen im Weserrenaissance-Museum: „Der Landesverband Lippe setzt sich mit seinen Kultureinrichtungen auf vielen Ebenen für Berufsfindung ein. Wir sind stets beim Girls‘ und Boys‘ Day dabei und bieten Praktika an. Der Berufe-Erkundungstag mit französischer Note ist eine Idee mit Vorbildcharakter, ich danke dem Museumsteam um Dr. Vera Lüpkes herzlich, dass sie sich die Zeit dafür genommen haben.“
Abbildung:
Dr. Michael Bischoff (Kurator im Weserrenaissance-Museum) erklärt den Schülern seinen Beruf. (Foto: Weserrenaissance-Museum)