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08. April 2020

Corona-Pandemie hat noch keine Auswirkungen auf den Wertholzmarkt

Landesverband Lippe ist mit erzielten Preisen bei Wertholzsubmission sehr zufrieden

Die Forst- und Holzwirtschaft in Deutschland arbeitet derzeit unter erschwerten Bedingungen: Die Aufarbeitung von Borkenkäfer-Schadholz ist noch nicht abgeschlossen. Die Böden sind aufgrund der Niederschläge nass, was den Holzeinschlag erschwert. Der Markt für Fichten in Deutschland ist nur begrenzt aufnahmefähig, die Preise sind eingebrochen. Und die Corona-Pandemie in China hat den Export von Fichtenschadholz nach Asien unterbrochen. Auch die Forstabteilung des Landesverbandes Lippe leidet unter der aktuellen Situation. Dennoch hat sie gemeinsam mit dem Forstamt Hochstift (Landesbetrieb Wald und Holz NRW) die frühjährliche Wertholzsubmission durchgeführt. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Forstabteilung deutlich weniger Holz anbieten können, mit den erzielten Preisen ist sie allerdings sehr zufrieden.

„Wir haben dieses Jahr rund 160 Festmeter Eichenholz angeboten, das ist im Vergleich zu einem Normaljahr äußerst wenig. Ursache dafür ist die langanhaltende Niederschlagsperiode“, sagt Hans-Ulrich Braun, Leiter der Forstabteilung. Üblicherweise biete der Landesverband bei den Wertholzsubmissionen Mengen um 500 bis 700 Festmeter an. Schon im vergangenen Jahr, 2019, waren es deutlich weniger gewesen, rund 345 Festmeter. Mit den erzielten Preisen in diesem Jahr ist Braun jedoch sehr zufrieden: „Der durchschnittliche Erlös liegt bei 520 Euro pro Festmeter, das ist im Rückblick auf die vergangenen Jahre ein hervorragendes Ergebnis. Sowohl bei den Einzellosen als auch bei den Sammellosen waren deutliche Steigerungen bei den Geboten zu verzeichnen.“ 2019 hatte der durchschnittliche Erlös 399 Euro pro Festmeter betragen, 2017 waren es 407 Euro pro Festmeter gewesen; 2018 war aufgrund des Sturms Friederike keine Submission durchgeführt worden. „Der höchste Preis für ein Einzellos wurde für eine Eiche aus dem Beller Holz gezahlt: Der Stamm umfasste 3,6 Festmeter und erzielte rund 2.891 Euro, das sind 801 Euro pro Festmeter.“ Das teuerste Sammellos hat 612 Euro pro Festmeter eingebracht. Der Gesamterlös der Submission beträgt rund 83.000 Euro.

Für Braun ist das Submissionsergebnis ein Anzeichen dafür, dass Eiche nach wie vor im Trend liegt und heimische Sägewerke bereit sind, für sehr gute Qualität auch sehr gute Preise zu zahlen, das spreche für einen gewissen Optimismus für die Zukunft. „Für Forstbetriebe wie dem Landesverband, der in seinen Wäldern über einen Eichenanteil von rund 10% verfügt, ist dies wichtig, um dringend benötigte Einnahmen in der aktuell schwierigen Situation zu erzielen, z. B. für die Beseitigung des Borkenkäfer-Schadholzes und die standortgerechte Wiederaufforstung der Kahlflächen.“ Der Landesverband Lippe dankt dem Forstamt Hochstift für die langjährige, gute Kooperation: „Ohne die Bündelung unserer Angebote, wäre dieses Ergebnis nicht erzielt worden.“ Bundesweit ist 2020 auf vielen Submissionen nur wenig Holz angeboten worden, aufgrund der Borkenkäfer-Problematik und der anhaltenden Nässe in den Wäldern konnte nur wenig Wertholz geerntet werden.

Hintergrundinformation:

Submissionen sind eine für Werthölzer gängige Form der Versteigerung, bei der Gebote schriftlich abgegeben werden. Qualitativ hochwertige Stämme werden dabei in Einzellosen angeboten; qualitativ nicht so hochwertige Stämme werden häufig in Sammellosen zusammengefasst.

Abbildung: Wertholzstämme der Forstabteilung des Landesverbandes Lippe auf dem Holzlagerplatz am Entenkrug (Horn-Bad Meinberg/Belle). (Archivfoto aus dem Jahr 2012: Landesverband Lippe)

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