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22. März 2017

Denkmal-Stiftung des Landesverbandes Lippe hat Hörstationen und Tastmodell installiert

Das Naturdenkmal Externsteine fasziniert Menschen seit Tausenden von Jahren – bis heute: Jährlich kommen rund 500.000 Besucherinnen und Besucher, um die Felsformation zu erleben. Viele von ihnen nutzen Infozentrum Externsteine, Naturerlebnispfade und Führungen, um mehr über die Geschichte der Felsen und das Naturschutzgebiet zu erfahren. Dieses Informationsangebot wurde nun ergänzt – um zwei Hörstationen und ein Tastmodell des berühmten Kreuzabnahmereliefs. Sie richten sich vor allem an Besucherinnen und Besucher mit Sehbehinderung.

„Menschen mit Sehbehinderung haben das Recht, gemeinsam mit Menschen ohne Behinderung kulturelle Angebote zu erleben und zu entdecken. Das ist eine Kernaufgabe der Inklusion, die wir mit Blick auf die touristische Weiterentwicklung der Angebote an den Externsteinen sehr ernst nehmen“, sagte Verbandsvorsteherin Anke Peithmann bei der Vorstellung der beiden Hilfsmittel gegenüber der Öffentlichkeit. Im Januar 2011 hat die Denkmal-Stiftung des Landesverbandes Lippe das Infozentrum eröffnet – mit dem Ziel, die zahlreichen Gäste umfassend über die wechselvolle Kultur- und Naturgeschichte  der Externsteine zu informieren. „Dass das Bedürfnis nach Information groß ist, zeigt die Resonanz: Bis heute haben wir rund 430.000 Besucherinnen und Besucher in der kostenfreien Dauerausstellung des Infozentrums gezählt“, freut sich Peithmann. Ergänzt wurde dieses Angebot um die Naturerlebnispfade, die Orientierung im Naturschutzgebiet bieten und für die einmalige Tier- und Pflanzenwelt sensibilisieren, sowie um ein vielfältiges Programm an Gäste- und Erlebnisführungen. „Die Hörstationen und das Tastmodell runden unser Informationsangebot an den Externsteinen hervorragend ab und ermöglichen künftig die Teilhabe von Menschen mit Sehbehinderung.“

Die outdoorfähigen Hörstationen und das Tastmodell wurden direkt an den Externsteinen installiert. „An den Stationen können Interessierte auf Knopfdruck Infotexte abrufen: an einer Station einen Text zu den Externsteinen selbst, an der anderen Station einen Text zum Kreuzabnahmerelief. Sie sind in Deutsch, Englisch und Niederländisch abrufbar“, erklärt Ralf Noske, Geschäftsführer der Denkmal-Stiftung. „Daneben bietet das Tastmodell des Kreuzabnahmereliefs die Möglichkeit, die Konturen des Reliefs sinnlich mit den Händen kennenzulernen.“ Arne Brand, Allg. Vertreter der Verbandsvorsteherin und Leiter der Immobilienabteilung des Landesverbandes Lippe, dankte seinen Kollegen Hans-Hermann Schweppe und Ingo Düsterhus für die gelungene Umsetzung des Projekts.

Die Idee zu beiden Angeboten hatte Noskes Vorgänger Klaus Stein, der am 1. April 2016 nach 50 Jahren Dienst für den Landesverband Lippe in den Ruhestand verabschiedet worden war. „Mir war es seinerzeit wichtig, die Infrastruktur an den Externsteinen für Menschen mit Behinderung zu verbessern. Vor zwei Jahren haben wir z. B. die Wege optimiert, einen ausleihbaren Rollstuhl für das Infozentrum organisiert, einen barrierefreien Zugang zum Kreuzabnahmerelief geschaffen sowie neue Bänke im Naturschutzgebiet aufgestellt. 2016 haben wir dann die Umsetzung der beiden Projekte Hörstationen und Tastmodell in Angriff genommen.“

Gesponsert wurden die Hilfsmittel von der Versicherungsagentur Hillgraf aus Detmold: „Als Versicherungsmakler mit regionalem Schwerpunkt engagieren wir uns bevorzugt auch bei regionalen Projekten. Schon häufiger haben wir den Landesverband Lippe bei seiner Kulturarbeit als Sponsor unterstützt und freuen uns immer wieder über die sichtbaren und erlebbaren Ergebnisse. Das von unserem Engagement in diesem Fall Menschen mit Sehbehinderung profitieren, freut uns natürlich besonders“, begründet Geschäftsführer Andreas Donat das Engagement seines Unternehmens.

Bei der Stadt Horn-Bad Meinberg freut man sich ebenfalls über die neuen Angebote: „Die Stationen dienen nicht nur der Information, sondern stehen auch für einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Inklusion. Für Menschen mit Sehbehinderung ist es eine tolle Möglichkeit die Externsteine intensiver zu erleben und ich wünsche mir, dass in Zukunft noch mehrere Projekte dieser Art realisiert werden“, sagt Bürgermeister Stefan Rother. Der Senioren- und Behindertenbeirat, vertreten durch Hans-Werner Schönlau, begrüßt die tolle Ergänzung zum Infoangebot an den Externsteinen, die speziell Menschen mit Sehbehinderung zu Gute kommt. „Es ist wichtig, immer wieder auch an die Menschen zu denken, die aufgrund gesundheitlicher Schädigungen eingeschränkt sind. Ihnen die Teilnahme und Teilhabe an vielen Dingen zu ermöglichen, ist eine wichtige Aufgabe unserer Gesellschaft und hier in ganz besonderer Weise gelungen. Unser Dank gilt an dieser Stelle ALLEN, die sich an diesem Projekt beteiligt haben.“

Bernd Herrmann, Vertreter der Fachgruppe Umwelt und Verkehr der Blinden- und Sehbehindertenvereine Nordrhein-Westfalen, fügt hinzu: „Ein Schritt ist getan, doch bis zur völligen gleichberechtigten Teilnahme ist der Weg noch weit. Nun ist es daran, die Voraussetzungen zu schaffen, dass blinde und sehbehinderte Benutzer selbständig, selbstbestimmt und ohne fremde Hilfe diese hervorragenden Angebote nutzen können.“

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