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01. April 2021

Wertholzsubmission für südliches Ostwestfalen erfolgreich durchgeführt

Teilnehmer sind mit erzielten Preisen 2021 sehr zufrieden

Die anhaltende Aufarbeitung von Borkenkäfer-Schadholz, die umfangreichen Aufforstungen und die noch immer kritische Lage an den Holzmärkten aufgrund der Corona-Pandemie: Die Forst- und Holzwirtschaft in Deutschland arbeitet im dritten Jahr in Folge unter äußerst schwierigen Bedingungen. Zahlreiche, fürs Frühjahr 2021 geplante Wertholzsubmissionen wurden deshalb abgesagt. Für das südliche Ostwestfalen konnte dennoch eine Submission organisiert werden: Die Forstabteilung des Landesverbandes Lippe war für das Regionalforstamt Hochstift des Landesbetriebes Wald und Holz „eingesprungen“. 12 Bieter haben sich beteiligt, mit den erzielten Preisen ist die Anbieterseite sehr zufrieden.

Der Landesverband Lippe hat Erfahrungen mit Wertholzsubmissionen, über Jahrzehnte hat er sie selbstständig ausgerichtet. Ab 2004 bündelten dann seine Forstabteilung und das Regionalforstamt Hochstift Kapazitäten und Kompetenzen und richteten die Submission gemeinsam aus. Weil dies dem Regionalforstamt in diesem Jahr leider nicht möglich war, bot der Landesverband Lippe Ersatz: Am Donnerstag, 25. März 2021, fand die Wertholzsubmission in der Forstverwaltung in Bad Meinberg statt, als Holzlagerplatz wurde das traditionelle Areal in Alt-Schieder genutzt. Angeboten wurden rund 700 Festmeter bestes Eichenholz aus den Wäldern des Landesverbandes und des Forstamts Matthias Graf von Westphalen (Fürstenberg).

„Wir haben dieses Jahr mit rund 700 Festmetern erstmals wieder die früher übliche Menge bei einer Submission anbieten können, 2020 und 2019 waren es deutlich weniger“, sagt Hans-Ulrich Braun, Leiter der Forstabteilung des Landesverbandes Lippe. Mit den erzielten Preisen sind er und Dr. Johannes Gerst, Forstbetriebsleiter des Forstamts Matthias Graf von Westphalen, sehr zufrieden: „Der durchschnittliche Erlös liegt bei 562 Euro pro Festmeter, das ist mit Blick auf die vergangenen, sehr schwierigen Jahre ein sehr gutes Ergebnis. Sowohl bei den Einzellosen als auch bei den Sammellosen haben wir Steigerungen bei den Geboten verzeichnet.“ Der höchste Preis für ein Einzellos wurde für eine Eiche aus dem Forstrevier Sternberg gezahlt: Der ungewöhnlich starke Stamm umfasste 10,5 Festmeter und erzielte 8.211 Euro, das sind 782 Euro pro Festmeter. „Einen solchen Eichenstamm vermarktet ein Förster sicher nur ein-, zweimal in seinem Berufsleben“, ist Braun überzeugt. Der Gesamterlös der Submission beträgt rund 395.000 Euro.

Aus Sicht von Braun und Gerst belegt das Submissionsergebnis, dass Eiche noch immer das „Trendholz Nr. 1“ ist und heimische Sägewerke für sehr gute Qualität sehr gute Preise zahlen. „Das stimmt uns optimistisch hinsichtlich der Entwicklung des Holzmarktes“, so Gerst.

Für laubholzdominierte Forstbetriebe wie den Landesverband Lippe sind Wertholzsubmissionen sehr wichtig: „Wir haben in unseren Wäldern einen Eichenanteil von rund 10% und erzielen mit ihrer Bewirtschaftung nicht unwesentliche Erlöse“, betont Landesverbandsvorsteher Jörg Düning-Gast. Eiche werde in den Landesverbandsforsten künftig eine größere Rolle spielen, der Verband lege dabei viel Wert auf das Gleichgewicht ihrer wirtschaftlichen Nutzung und ihrer ökologischen Bedeutung: „Wertvolle Altbestände werden wir unter Berücksichtigung von Verkehrssicherheitsaspekten schützen, geeignete Bäume werden wir ernten. Denn Einnahmen wie die aus der diesjährigen Submission benötigen wir gerade jetzt dringend, um die restlichen Borkenkäfer-Areale aufzuarbeiten, vor allem aber, um die entstandenen Kahlflächen aus den Dürrejahren wieder standortgerecht aufzuforsten und so den Fortbestand grüner Wälder zu sichern – zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger in Lippe.“ Zudem fließen die Einnahmen aus den Forsten des Landesverbandes in die Finanzierung und Förderung von Kunst und Kultur in Lippe: „Auch hier sind es die Bürgerinnen und Bürger, die profitieren“, so Düning-Gast abschließend.

Daten & Fakten zur Wertholzsubmission 2021

·         Gesamterlös (Landesverband Lippe und Forstamt Graf von Westphalen): rund 395.000 Euro

·         Ø Erlös je Festmeter: 562 Euro (2020: 519 Euro; 2019: 399 Euro)

·         Höchstes Gebot für einen Einzelstamm: 950 Euro pro Festmeter

·         Höchstes Gebot für ein Los: 751 Euro pro Festmeter

·         Höchster gezahlter Preis für einen Einzelstamm: 8.211 Euro

Hintergrundinformation: Submissionen sind eine für Werthölzer gängige Form der Versteigerung, bei der Gebote schriftlich abgegeben werden. Qualitativ hochwertige Stämme werden dabei in Einzellosen angeboten; qualitativ nicht so hochwertige Stämme werden häufig in Sammellosen zusammengefasst.

Abbildung:

Gruppenbild auf dem Holzlagerplatz Alt-Schieder (v.l.): Hans-Ulrich Braun (Leiter der Forstabteilung Landesverband Lippe), Dr. Johannes Gerst (Leiter des Forstbetriebs Matthias Graf von Westphalen), Susanne Hoffmann (stellv. Leiterin der Forstabteilung Landesverband Lippe), Yannick Hartmann (Leiter des Forstreviers Schieder) sowie die Mitarbeiter des Forstbetriebs Matthias Graf von Westphalen: Lars Kröger, Axel Harff, Ralf Beseler, Marco Fahle und Sebastian Liebing. Foto: LVL

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