Landesverband Lippe bietet Stelle im Bundesfreiwilligendienst auf Burg Sternberg an
Die Aussicht aus dem ehemaligen Südturm der Burg Sternberg ist bei gutem Wetter atemberaubend: Der Blick geht weit hinaus über das Begatal zu den Ketten des Teutoburger Waldes, von der Paderborner Hochebene im Osten bis zum Bielefelder Fernsehturm im Westen. Hier, im „Klingenden Museum“, ist der Lieblingsplatz von Helen Graf, einer jungen Architekturstudentin, die ihren Bundesfreiwilligendienst auf der Burg Sternberg geleistet hat. „Die Burg hat mich vom ersten Tag an fasziniert“, sagt die 22jährige aus Hohenhausen, „nicht nur ihre bewegte Geschichte, die an den alten Mauern abzulesen ist, sondern vor allem das kulturelle Leben, welches heute hier Raum findet.“ Musik- und Gesangsvereine, Chöre und Schulklassen, Mittelalterliche Workshops und Kurse zum Instrumentenbau wollen betreut und beherbergt werden. Von der Bereitstellung der Zimmer bis zur Schlüsselübergabe, von der Wäschebestellung bis zur Sicherheitseinweisung, alle diese Aufgaben hat Graf in den letzten Monaten gerne übernommen. „Es ist immer etwas Besonderes für unsere Gäste, in einer mittelalterlichen Burg leben, lernen, proben oder arbeiten zu können.“
Am besten gefiel ihr die Arbeit mit Kindern, die in der Werkstatt der Burg einfache Musikinstrumente wie Bambusflöten, Trommeln oder Zupfinstrumente bauen. „Die Ernsthaftigkeit und der Eifer, mit dem die Schüler ihre ersten Erfahrungen mit dem Werkstoff Holz sammeln, hat mich immer wieder überrascht, und ich war sehr zufrieden, wenn sie mit Stolz die ersten Töne erzeugten, selbst wenn die Tonlage noch nicht stimmig war.“ Die Vor- und Nachbereitungen dieser Kurse umfassten einen großen Teil ihrer Arbeitszeit. Nachdem sie mehrmals an unterschiedlichen Führungen durch die Burg und das Museum teilgenommen hatte, führt sie noch heute selbstständig Gruppen durch die Gemäuer.
Auch für den persönlichen beruflichen Werdegang von Graf war der Bundesfreiwilligendienst eine Bereicherung. Die historische Bausubstanz der Burg mit all ihren Problemen der Instandhaltung hat sie in Gesprächen mit zahlreichen Handwerkern einsehen können. Die historische denkmalsgeschützte Bauweise betrifft zwar nur einen kleinen Bereich ihres Architekturstudiums, der Einblick in die unterschiedlichen Gewerke ist aber universell gültig.
Wenn Graf heute auf ihre Zeit des Bundesfreiwilligendienstes zurückblickt, bleiben ihr besonders die Menschen in Erinnerung, die sie in dieser Zeit kennen- und schätzen gelernt hat. „Die interessanten Pausengespräche im Kaminzimmer mit Lehrern, Professoren, Musikern, Künstlern, Museumsleuten, Handwerkern oder Forstwirten haben meinen Horizont erweitert“, bemerkt die junge Frau, „besonders die Einsicht, von jedem etwas lernen zu können.“
Wer Interesse an dieser im wahrsten Sinne „aussichtsreichen“ Stelle im Bundesfreiwilligendienst hat, die der Landesverband Lippe zum nächstmöglichen Zeitpunkt besetzt, sendet seine Bewerbung an: Landesverband Lippe, Martin Kubiak, Schlossstraße 18, 32657 Lemgo oder an: personal@landesverband-lippe.de