Landesverband Lippe und Biologische Station Lippe intensivieren ihre Zusammenarbeit
Als größter Waldbesitzer und Besitzer von umfangreichen landwirtschaftlichen Flächen in Lippe zählt der Landesverband Lippe den Natur- und Umweltschutz zu seinen Aufgaben. Die Biologische Station Lippe ist deshalb ein nahezu „natürlicher Partner“ des Landesverbandes Lippe: Seit ihrer Gründung 1992 unterstützt er ihre Arbeit. 2016 wurde die Förderung der Biologischen Station durch das Land Nordrhein-Westfalen, den Kreis Lippe und den Landesverband Lippe neu strukturiert: Während Land Nordrhein-Westfalen und Kreis Lippe die Station mit den notwendigen finanziellen Mitteln ausstatten, stellt der Landesverband der Station die Räumlichkeiten in der ehemaligen Domäne Schieder. Doch auch als Kooperationspartner hat der Landesverband Lippe für die Biologische Station große Bedeutung.
„Dem Landesverband Lippe liegt Natur- und Umweltschutz am Herzen. Er bewirtschaftet seine Wälder naturnah und nachhaltig – mit großem Erfolg: Das Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz hat uns bescheinigt, dass Teile unserer Wälder höchsten ökologischen Standards genügen“, sagt Verbandsvorsteherin Anke Peithmann. „Die Biologische Station ist mit Ihrem Aufgabenspektrum und ihrer fachlichen Expertise ein unverzichtbarer Partner für den Landesverband Lippe. Deshalb engagieren wir uns auch weiterhin für die Biologische Station und nutzen jede Möglichkeit der Zusammenarbeit und des fachlichen Austauschs.“ Eine Verbindung zwischen Landesverband und Station ist und bleibt das Gebäude: Die Biologische Station Lippe ist mit ihren Büros, ihrem Garten und ihrem Schafstall in der Domäne Schieder untergebracht. „Wir stellen dieses Gebäude der Biologischen Station mietfrei zur Verfügung und gewährleisten die Bauunterhaltung, um die Arbeit der Station zu ermöglichen“, betont Arne Brand, Allgemeiner Vertreter der Verbandsvorsteherin und Leiter der Immobilienabteilung.
Die Zahl der Kooperationsprojekte zwischen den beiden Partnern ist seit 2016 sogar gestiegen: „Neben der Beweidung des Knickenhagens im Naturschutzgebiet Externsteine durch unsere Schafe und unserer langjährigen, guten Zusammenarbeit im Hiddeser Bent, haben wir in den letzten Monaten drei neue Projekte begonnen“, erläutert Matthias Füller, Leiter der Biologischen Station Lippe. Dazu zählt die fachliche Beratung für das Moorgebiet Stinkebrink in Bad Meinberg: Hierfür hat Füller auf Initiative des Landesverbandes Lippe ein Konzept zur Pflege und touristischen bzw. schulischen Nutzung erstellt, das nun Basis der Gespräche zwischen Stadt Horn-Bad Meinberg, Landesverband Lippe und Heimatverein Bad Meinberg ist. Ziel ist, das Moorgebiet bestmöglich zu erhalten und für die Profilierung des Kurortes Bad Meinberg weiterzuentwickeln.
Ein weiteres gemeinsames Projekt ist die Anlage eines Amphibiengewässers im Naturschutzgebiet Norderteich-Naptetal. „Mit Unterstützung des Revierförsters Günter Harmel haben wir ein Laichgewässer für Molcharten angelegt. Wir müssen nun abwarten, ob dieses Gewässer über das Jahr ausreichend Wasser führt und nicht zuwächst.“ Das dritte Projekt betrifft die vom Landesbetrieb Wald und Holz initiierte Kartierung von Biotopbäumen: „Wir freuen uns, dass der Landesverband Lippe uns als erster Waldeigentümer im Teutoburger Wald die Möglichkeit gibt, besondere Bäume zu kartieren“, sagt Füller. Dazu zählen besonders alte, knorrige Baumindividuen; absterbende Bäume, die Pilzen und Insekten einen wichtigen Lebensraum bieten; Höhlenbäume, die für Höhlenbrüter wichtig sind; und Horstbäume, auf denen Greifvogelarten ihre Nester gebaut haben. Derzeit kartiert die Biologische Station solche Biotopbäume in den Wäldern des Landesverbandes Lippe: im Beller Holz und rund um Bellenberg.
Zu diesen Projekten wird in naher Zukunft ein viertes kommen: „Wir wollen im Schwalenberger Wald ebenfalls Laichgewässer für Amphibien anlegen und langfristig erhalten. Dazu laufen aktuell erste Abstimmungsgespräche“, erläutert Susanne Hoffmann, stellv. Leiterin der Forstabteilung des Landesverbandes Lippe. Und an Ideen für weitere Kooperationen mangelt es nicht: „Wir bleiben im Gespräch.“