Landtagsabgeordnete Martina Hannen besucht das Landestheater Detmold
Das Landestheater Detmold ist eine Einrichtung mit überregionaler Strahlkraft. Während circa 100.000 Besucher*innen jährlich die Vorstellungen in Detmold besuchen, kommen durch die Reisetätigkeit als Landestheater noch einmal 60.000 Gäste bei auswärtigen Aufführungen dazu. Um dieses Pensum leisten zu können, sind beim Theater rund 350 Mitarbeiter*innen rund ums Jahr tätig. Möglich wird dies auch, weil das Land Nordrhein-Westfalen das Theater in seiner besonderen Rolle als eines von nur vier „Landestheatern“ in Nordrhein-Westfalen jährlich großzügig fördert.
Wie es um das Landestheater und insbesondere das historische Gebäude bestellt ist, wollte sich Landtagsabgeordnete Martina Hannen gerne einmal vor Ort näher anschauen. Sie wurde begrüßt von den Geschäftsführern der Theater gGmbH, Georg Heckel und Stefan Dörr, sowie von Jörg Düning-Gast als Vertreter des Landesverbandes. Bei der Führung durch das Gebäude wurde deutlich, dass in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten kontinuierlich an der Unterhaltung der Gebäudesubstanz und der Sicherheit im Gebäude, beispielsweise am Brandschutz, gearbeitet wurde. Trotzdem merkt man dem Gebäude seine über 100-jährige Geschichte an. Interessiert hat Martina Hannen vor allem auch, welche Entwicklungen die Profis für die Zukunft des Theaters erwarten: „Welche Rolle spielt die Digitalisierung im Theaterbetrieb der Zukunft und wie erleichtert sie die Arbeit der Mitarbeitenden?“, waren Fragen, die sie stellte und die an diesem Nachmittag intensiv diskutiert wurden.
„Wir haben in der Corona-Zeit sehr gute Erfahrungen mit digitalen Produktionen für das Internet gemacht und werden dieses Feld weiterentwickeln“, erläutert Intendant Georg Heckel. „Das Theaterpublikum der Zukunft wird andere Sehgewohnheiten haben, als das jetzige“, ergänzt der kaufmännische Geschäftsführer Stefan Dörr. Nicht zuletzt wurden bei einem intensiven Gang durch das Gebäude auch die Arbeitsbedingungen für Schauspieler*innen, Tänzer*innen, Musiker*innen sowie das gesamte technische Personal in den Blick genommen. Dabei wurde deutlich, dass bei zahlreichen Erweiterungen, die in den letzten Jahrzehnten immer wieder nötig waren, logistische Anforderungen des Betriebs nicht immer im Vordergrund standen. Dies führt heute dazu, dass die besonderen Anforderungen eines Reisetheaters nur schwer abgebildet werden können. „Der Landesverband Lippe als Gebäudeeigentümer investiert kontinuierlich in die Verbesserung der Bausubstanz, konnte aber an einigen Stellen mit der Dynamik der Entwicklungen nicht Schritt halten“, erläutert Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast seine Einschätzung der Situation vor Ort. Baulich gibt es aber keinen Stillstand. So soll in diesem Jahr die Unterbühne statisch ertüchtigt werden, um die Sicherheit des Betriebs auch weiter zu gewährleisten. Auch wenn solche Investitionen für die Gäste des Theaters kaum ins Auge fallen, sind sie für den Theaterbetrieb (über-)lebenswichtig.
Deutlich wurde beim Gespräch auch, dass das Zusammenspiel der Gesellschafter der Theater GmbH mit der Geschäftsführung und dem Landesverband Lippe in seiner Doppelrolle als Gebäudeeigentümer und Gesellschafter sehr gut funktioniert und alle Partner ein hohes Interesse an einer guten Zukunft haben. Martina Hannen wird die Grüße der Gesprächspartner mit nach Düsseldorf nehmen und sich in Düsseldorf weiter erfolgreich für die Unterstützung des Landestheaters einsetzen.
Zum Schluss wurde, nach den vielen Zahlen, doch noch über Inhalte und die „Bretter, die die Welt bedeuten“ gesprochen: „Mir wird immer wieder deutlich, wie wichtig es ist, bereits Kinder an den Theaterbetrieb heranzuführen. Kulturelle Bildung, gerade im Grundschulalter, fördert Toleranz und Kreativität. Auch als Wirtschaftsfaktor ist das Landestheater Detmold von erheblicher Bedeutung. Mit seinem breit gefächerten Programm, mit den Sparten Schauspiel, Musiktheater, Junges Theater und Ballett, sichert das Landestheater Detmold eine umfassende Palette von künstlerischen Angeboten in der ganzen Region und darüber hinaus. Dass das bei den Menschen gut ankommt, zeigen die Besucherzahlen!“, fällt das Fazit von Martina Hannen am Ende positiv aus.
Abbildung: Bühnenfeeling: Georg Heckel, Martina Hannen, Stefan Dörr und Jörg Düning-Gast (v.l.) sind bei Aufbauarbeiten dabei.